MKK legt Glasfaser bis in die Unternehmen

 „Wir starten heute ein großes Projekt und schlagen beim Breitbandausbau ein neues Kapitel auf“, sagte Landrat Thorsten Stolz zum Start der 19,3 Millionen Euro teuren Ausbauoffensive in Sinntal. In der Bahnhofstraße im Ortsteil Sterbfritz hatten sich Vertreter des Kreises, der Breitband Main-Kinzig, des Bundes und des Landes sowie der ausführenden Baufirmen zum offiziellen Baubeginn eingefunden. Telekommunikationspartner der Breitband Main-Kinzig ist Vodafone Deutschland.

Auf der Baustelle zu sehen ist ein schmaler grauer Kasten in einer kleinen Baugrube. Das wirkt unspektakulär, ist jedoch ein bedeutsamer Meilenstein nicht nur für Sinntal, sondern für den gesamten Kreis. „Der Main-Kinzig-Kreis ist der erste hessische Landkreis, der schnelles Internet in die Gewerbegebiete legt“, sagte Thorsten Stolz. „Wir machen den Main-Kinzig-Kreis als Wirtschaftsstandort fit für die Zukunft“, ergänzte er. Der Bund übernimmt 50 Prozent der Kosten. „Ohne diese Unterstützung könnten wir das nicht machen“, sagte Thorsten Stolz. Er dankte auch dem Land Hessen, das  sieben Millionen Euro beisteuert. „Wir hätten auch ohne diese Förderung gebaut, aber die sieben Millionen Euro tun uns natürlich richtig gut und entlasten am Ende auch die Städte und Gemeinden“, sagte Stolz.

Kostenlos für alle Gewerbetreibenden

Nach der flächendeckenden Versorgung der Privathaushalte mit schnellem Internet werden nun die 163 Gewerbegebiete im Kreisgebiet schrittweise an das Glasfasernetz angebunden –  von Ost nach West und derzeit noch kostenlos für die Gewerbetreibenden. 2021 soll der Ausbau abgeschlossen sein. Die Anschlüsse werden dabei direkt ins Haus gelegt und ermöglichen Bandbreiten bis in den Gigabitbereich. „Jetzt gilt es!“, sagte der Landrat auch an Bürgermeister Carsten Ullrich und die Vorsitzende des Sinntaler Gewerbevereins, Heike Merx, gewandt. Firmen und Unternehmen seien spätestens in ein paar Jahren auf ultraschnelle Übertragungsraten angewiesen, der Main-Kinzig-Kreis sorge schon jetzt dafür, dass die Kommunen bei der Ansiedlung von Gewerbebetrieben wettbewerbsfähig bleiben. Gerade entlang der Autobahn 66 habe sich in den vergangenen Jahren viel getan, dort seien rund 27.000 neue Arbeitsplätze entstanden. „Da ist Musik drin“, stellte Thorsten Stolz erfreut fest. Mit Blick auf die Situation außerhalb des Main-Kinzig-Kreises konstatierte der Landrat, dass Deutschland trotz wirtschaftlicher Stärke beim Thema Glasfaserausbau immer noch Entwicklungsland sei, da seien Länder wie Schweden, USA, Polen und Südkorea fortschrittlicher. Auch Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann appellierte an die Gewerbetreibenden, dieses derzeit noch kostenlose Angebot zu nutzen. „Das darf man sich aus meiner Sicht nicht entgehen lassen“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der kreiseigenen Breitband Main-Kinzig. Das gelte auch für jene Unternehmer, die sich in einigen Jahren zur Ruhe setzen wollen und noch keine Nachfolgeregelung gefunden hätten. Denn der Wert eines Gebäudes steige mit einem solchen Glasfaseranschluss deutlich.

Ländliche mkk-Kommunen profitieren

Bürgermeister Carsten Ullrich sagte, dass gerade kleine Kommunen wie das ländlich geprägte Sinntal vom Glasfaserausbau profitieren. Die Gemeinde habe rund 30 Gewerbebetriebe, darunter drei größere Arbeitgeber. „Wir sind sehr dankbar, dass es heute hier los geht“, sagte Ullrich. Günter Frenz sprach in seiner Funktion als Vertreter der ateneKOM von einem „Signal für die heimische Wirtschaft“. Die ateneKOM betreut die Koordination und Abwicklung des Bundesförderprogramms zum Breitbandausbau und begleitet auch die Projektabwicklung vor Ort. Frenz lobte den erfolgreichen und kontinuierlichen Breitbandausbau des Main-Kinzig-Kreises, der zügig fortgesetzt werde. „Der Main-Kinzig-Kreis hat eine führende Rolle im Breitbandausbau übernommen, jetzt werden noch die Gewerbegebiete angeschlossen“, sagte Frenz.

Georg Matzner, Referatsleiter im hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, lobte den Kreis für die zügige Umsetzung. Denn zwischen dem Besuch der hessischen Staatsministerin Professor Dr. Kristina Sinemus, die den „Letter of Intend“ an die Kreisspitze überreicht hatte, und dem ersten Spatenstich sei gerade einmal eine Woche vergangen. „Schneller kann man nicht sein“, sagte er. „Der Main-Kinzig-Kreis ist ein Trendsetter und anderen weit voraus“, sagte Matzner. Das zeige sich schon daran, dass bereits alle 100 Schulen des Kreises über schnellen Internetzugang verfügen. „Anders wäre der Digitalpakt für Schulen gar nicht umzusetzen.“

„Sie haben eine Gesellschaft, die den Brandausbau ernst nimmt und richtig Gas gibt“, sagte Rolf-Peter Scharfe, Abteilungsleiter für Glasfaser-Kooperationen bei Vodafone Deutschland. Neben den herkömmlichen Verkehrswegen erhalte der Main-Kinzig-Kreis nun auch noch in den Gewerbegebiete eine schnelle Datenautobahn. Sibylle Hergert, Geschäftsführerin der Breitband Main-Kinzig, bedankte sich für die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. „Ich freue mich auf schnelles Vorankommen“, sagte sie.

Die bedeutende Rhein-Main Region

Ab 2007 lag die die geografische Mitte der Europäischen Union am Rande des Geln­häuser Stadtteils Meerholz. Mit dem Beitritt Kroatiens zur EU 2013 wanderte der Mittel­punkt zehn Kilometer Luftlinie nach Südosten.

Der Main-Kinzig-Kreis wurde im Zuge der Gebietsreform 1974 aus den ehemaligen Altkreisen Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern sowie der Stadt Hanau zusammengefügt. Seine reichen Waldgebiete, die Auen des Kinzigtals, einerseits und die unmittelbare Nähe der Metropole Frankfurt sowie der Rhein-Main-Region andererseits machen den Main-Kinzig-Kreis nicht allein als Wirtschaftsstandort und Wohngegend, sondern ebenso als Reiseziel attraktiv.

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